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Das ehemalige Marinefliegergeschwader 4 (MFG 4) der Bundesmarine war ein kurzlebiger Verband, der von 1963 bis 1969 in Kiel-Holtenau existierte und insbesondere für Aufgaben der U-Boot-Jagd, Minensuche und Minenräumung vorgesehen war.

Gründung und Zielsetzung

Das MFG 4 wurde am 1. September 1963 als geplantes Hubschrauber-Ubootjagdgeschwader gegründet. Ziel war, mit Hilfe von Hubschraubern neue taktische Verfahren im Zusammenspiel mit Schiffseinheiten zu erproben, insbesondere zur Bekämpfung von U-Booten und dem Sichern von Seewegen durch Minenabwehr.

Operativer Betrieb und Ausstattung

Das Geschwader wuchs nie über die Größe einer einzigen Staffel hinaus (1./MFG 4) und wurde organisatorisch dem Marinefliegergeschwader 5 angegliedert. Eingesetzt wurden Hubschrauber vom Typ SH-34J und SU-34D, mit denen insgesamt etwa 4300 Flugstunden geleistet wurden. Die Aufgaben umfassten:

  • U-Jagd: Suche und Bekämpfung gegnerischer U-Boote
  • Minensuche und Minenräumung: Das Sichern der Seewege vor Seeminen durch Aufspüren und Entfernen dieser Gefahren
  • Testen von Taktiken: Entwicklung und Erprobung neuer Methoden für Marineflieger und Schiffsverbände

Bedeutung und Auflösung

Die strategische Bedeutung des MFG 4 lag in der verstärkten Zusammenarbeit zwischen Luft- und Seestreitkräften, um die Sicherheit auf See zu gewährleisten und die Bundesmarine auf neue Bedrohungen vorzubereiten. Durch mittelfristige Finanzplanungen und strukturelle Umstellungen wurde das Geschwader bereits 1968 aufgelöst und die verbliebene Staffel als 2. Staffel dem MFG 5 zugewiesen.

Fazit

Das MFG 4 nahm eine Vorreiterrolle in der Entwicklung moderner Marinehubschraubereinsätze ein und leistete einen wichtigen Beitrag zur Integration fliegender Waffensysteme in die deutsche Marine, auch wenn es als eigenständiger Verband nur wenige Jahre bestand.